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Märchen

#1
Froschkönig für Informatiker

Es war einmal ein Informatiker, der durch einen Wald lief. Plötzlich begegnete ihm ein Frosch.
Dieser sagte: “Hallo ich bin eine verzauberte Prinzessin, küss' mich und ich werde Dir jeden Wunsch erfüllen.“
Der Informatiker ist begeistert, nimmt den Frosch auf und steckt ihn in die Tasche. Das kommt diesem schon seltsam vor.
Nach einer Weile fragt der Frosch: "Hallo, ... hallo, ich weiß nicht, ob Du mich richtig verstanden hast, aber ich bin eine verzauberte Prinzessin! Wenn Du mich küsst, verwandele ich mich zurück und werde Dir jeden Wunsch erfüllen.“ 
Der Informatiker nimmt den Frosch aus der Tasche und lächelt, ... dann steckt er ihn wieder zurück in seine Tasche.
Dem Frosch wird das langsam zu doof. Nach einer Weile sagt der Frosch erneut: "Hallo, ich will es Dir noch einmal erklären: Ich bin eine verzauberte Prinzessin und werde alles, aber auch alles mit Dir machen, was Du willst! Mindestens eine Woche lang.“
Der Informatiker nimmt den Frosch aus seiner Tasche ... und lächelt. Danach steckt er den Frosch wieder in seine Tasche.
Der Frosch ist nun schon richtig sauer und sagt nach einer Weile: "Also, nun ist es aber genug. Ich habe Dir gesagt, dass ich eine verzauberte Prinzessin bin und wenn Du mich küsst, werde ich mich wieder zurückverwandeln. Außerdem würde ich alles, wirklich alles machen, was Du willst. Mindestens eine Woche lang. Was ist denn nun los?“ 
Der Informatiker nimmt den Frosch aus der Tasche, lächelt und sagt: "Also, ich bin Informatiker, für eine Freundin habe ich keine Zeit, aber ein sprechender Frosch ist cool ... !“
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#2
Rotkäppchen für Computerfreaks

Es war einmal ein kleines, süßes Mädchen, das immer ein Käppchen aus rotem Samt trug. Aufgrund dieses Attributs erhielt es den symbolischen Namen "Rotkäppchen". Eines Tages sprach die Mutter: "Rotkäppchen, die Gesundheit Deiner Großmutter hat einen Interrupt bekommen. Wir müssen ein Pflegeprogramm entwickeln und zur Großmutter bringen, um das Problem zu lösen. Verirre Dich jedoch nicht im Wald der alten Computersprachen, sondern gehe nur strukturierte Wege! Nutze dabei immer eine Hochsprache der 4. Generation, dann geht es Deiner Großmutter schnell wieder gut. Und achte darauf, dass Dein Pflegeprogramm transaktioniert ist, damit es die Großmutter nicht noch mehr belastet."

Da der Weg zum Haus der Großmutter reentrent war, traf Rotkäppchen den bösen Wolf. Er tat sehr benutzerfreundlich, hatte im Background jedoch schon einen Interrupt programmiert. Während Rotkäppchen einen Goto ins Blumenfeld machte, ging der Wolf im Direktzugriff zur Großmutter und vereinnahmte sie unverzüglich durch einen Delete. Ohne zu zögern gab er sich den Anschein zur Großmutter kompatibel zu sein, indem er ihre logische Sicht annahm. Dann legte er sich in ihren Speicherplatz.

Kurz danach lokalisierte auch Rotkäppchen die Adresse der Großmutter und trat in den Speicherraum. Vor der Installation des Pflegeprogramms machte Rotkäppchen sicherheitshalber einen Verify und fragte: "Ei Großmutter, warum hast Du so große Ohren?" "Damit ich die Wünsche der User besser canceln kann." "Ei Großmutter, warum hast Du so ein entsetzlich großes Maul?" "Damit ich Dich besser canceln kann." ... sprach's und nahm das arme Ding als Input. Nach einem Logoff begab sich der Wolf zur Ruhe, schlief ein und begann laut zu schnarchen.

Als der Jäger auf seinem Loop durch den Wald am Hause der Großmutter vorbeikam, sah er durch ein Window den Wolf im Bett liegen. "Finde ich Dich hier, du alter Sünder", sprach er, "Ich habe Dich lange gesucht!" Als Kenner der Szene analysierte er sofort, dass nach den Regeln der Boolschen Algebra die Großmutter nur im Bauch des Wolfes sein konnte. Er nahm sein Messer, teilte den Bauch des Wolfes in mehrere Sektoren und machte, welch' Freude, Großmutter und Rotkäppchen wieder zu selbständigen Modulen. Als Input für den nun leeren Bauch des Wolfes nahmen sie viele Kilobyte Steine und beendeten die Operation mit einem Close.

Als der Wolf erwachte, verursachte ihm sein dermaßen aufgeblähter Hauptspeicher solche Schmerzen, dass er an Storage Violation jämmerlich zugrunde ging. Da waren alle vergnügt. Das Pflegeprogramm aktivierte die Großmutter schnell. Rotkäppchen aber dachte: "Du willst Dein Lebtag lang nie wieder einen Goto machen, sondern nur noch strukturierte Wege gehen, wie es Dir die Mutter gesagt hat."
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#3
Aschenputtel in der Jugendsprache

Es war einmal so ein Mädel. Weil se keine Mudder mehr hadde, hat der Vadder son anderes, kratziges Weib zur Frau genommen. Da wurde der Vadder aber auch krank und is abgekratzt. Jezz waren nur noch die kratzige, olle Stiefmudder und ihre beiden Superegotöchter übrig.
Das Mädel musste für die Raffzähne das Haus clean halten, damit se nich ihre eigenen Ärsche ausm Sessel bewegen müssen. Die hatten auch noch so ne Edelfunkelkleider an und das Mädel solche total zerfetzten Lumpen. 

Jedenfalls hat das Mädel nen Baum aufm Friedhof gepflanzt, mit dem se immer redet. Den nächsten Tag kamen so zwei labernde Vögel ins Fenster geflattert und wollten dem Mädel unter die Arme greifen. Das ging ein paar Tage dann auch so, bis die Stiefmudder das Happyfeeling zerstörte. Dann hadde das Mädel aber Glück und so ne Hokus-Pokus-Tussi sagte, dass se drei Wünsche frei hat:
1. so n Superglitzerkleid
2. ne Kutsche ausm kompostreifen Kürbis
3. und gläserne Treter mit nem mords Absatz.

Dann gings los! Die Stiefmudder is ja schon mit ihren Raffzähnen zum Discoabend vom Prinzen. Jezz wollte das Mädel auch selber hin. Im Schloss angekommen, glotzten sie erst mal alle bescheuert an. Dann kam dieser Edelmacker von Prinz auf das Mädel zu und wollte mit ihr zu nem Seniorenwalzer rumschunkeln. Dann wars plötzlich zwölf und das Mädel machte sich, ohne etwas zu sagen, vom Acker. Aufer Treppe isse fast aufe Schnauze geflogen und hat dabei einen ihrer Treter verloren. Der Edelmackerprinz konnte das Mädel nich mehr erreichen und hat ihren Treter mit ins Schloss genommen. 

Den nächsten Tag ackerte er alle Mädels im Dorf ab, denen der Schuh passen könnte. Dann kamer auch zur Hütte von der Stiefmudder. Die rief ihre Superegotöchter zu sich und die erste säbelte sich einen Zeh ab, um in den Treter reinzupassen. Er stiefelte mit ihr in Richtung Schloss. Da war dann aber auch schon wieder son Taubenviech und sabbelte irgendwas von Blut und so. Wieder zurück zu Stiefmudders Hütte. Die zweite Tochter säbelte sich auch einen Zeh ab. Der Edelmacker stiefelte mit ihr in Richtung Schloss und wieder diese nervige Taube. OK! Wieder zurück. Als se wieder an der Hütte angekommen sind, stand das Putzmädel inner Tür. Ihr passte der Glastreter. Endlich hadder sein Traummädel gefunden und dann schleppt er se mit ins Schloss.

Ihre Ehe hielt gut, bis der Edelmacker ne andere mit nach Hause schleppte. Dann gabs Zoff von der Frau und nen Arschtritt dazu. Zu ihrem Glück war sie versichert und so hat se den ganzen Kram von dem Edelmacker bei der Scheidung bekommen.
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#4

Wie die Märchen wirklich ausgingen




Rotkaeppchen wird vom boesen Fleischwolf geschnappt und dreht durch.

Den Heinzelmaennchen wird wegen Schwarzarbeit der Prozess gemacht.

Schneeweisschen erliegt dem Treibhauseffekt. Rosenrot stirbt an
Ueberduengung.

Der Rattenfaenger von Hameln verklagt die Stadt wegen Nichteinhaltung
des Vertrages auf Schadenersatz in Millionenhoehe.

Dornroeschen findet beim besten Willen keine Firma mehr, die noch
Spindeln herstellt, und nimmt stattdessen am VHS-Kurs 'Kreatives
Toepfern' teil.

Der Flaschengeist kommt zum Altglas und wird vom Dualen System
wiederverwertet.

Den Sieben Geisslein laeuft kein Wolf mehr ueber den Weg. (So etwas
kann in einer modernen Mastfarm einfach nicht mehr vorkommen.)

Die Krankenkasse bezahlt Zwerg Nase eine plastische Gesichtsoperation.

Der kleine Daeumling erhaelt Wachstumshormone und spielt jetzt in
einer Basketball-Mannschaft.

Die kleine Meerjungfrau verendet in einer Duennsaeureverklappung.

Schneewittchen wird von einem adretten Notarzt gerettet, der aber
leider homosexuell ist.

Haensel und Gretel schlagen die nette, alte Frau nieder, als sie die
Plaetzchen aus dem Backofen holen will, und behaupten spaeter, es sei
Notwehr gewesen: Die 'geile Alte' habe sie vernaschen wollen.

Aschenputtel haut von zu Hause ab, wird Putze, heiratet und bekommt
zwei Kinder: Ihren Mann nennt sie liebevoll ihren 'Maerchenprinzen'
(er schlaegt sie ja wirklich nur sehr selten).

Rumpelstilzchen wird kalt von der Rasterfahndung erwischt (bei
Kindesentfuehrung kennt das BKA wirklich kein Pardon).

Die Klimaveraenderung erledigt Frau Holle (eigentlich war es aber eine
Leberzirrhose).

Das tapfere Schneiderlein verlaesst der Mut und um nicht auch noch
die Unterstuetzung vom Arbeitsamt zu verlieren, willigt er in eine
Umschulung ein.

Beim Fensterputzern bleibt Rapunzel mit ihrem Haar Haengen und stuerzt
aus dem fuenften Stock des Hochhauses ab. (Dies bestaetigt erneut die
Statistik, nach der die meisten Unfaelle im Haushalt passieren).

Von dem Einen, der auszog, das Fuerchten zu lernen, hoert man nur noch die
Geschichte, er sei an der naechsten Kreuzung unter einen 40-Tonner geraten,
was wirklich fuerchterlich gewesen sein muss.

Die Bremer Stadtmusikanten wandern, da kein Halter ausfindig gemacht
werden kann, ins Tierheim, wo sie eingeschlaefert werden, weil ihr
Gejohle und Geschrei auf Dauer nicht zu ertragen ist.

Der Hase laeuft vor die Flinte eines Sonntagsjaegers und der Igel kurz
darauf vor dessen Auto: Das nennt man wohl 'Technisches K.O.'.

Die Polizei greift das kleine Maedchen auf, als sie gerade Sterntaler
auffangen will, wegen Erregung oeffentlichen Aergernisses in Tateinheit
mit Umweltverschmutzung, und schiebt sie in ein Waisenhaus ab.

Auf Grund der Darstellung aussergewoehnlich brutaler Gewaltszenen
indiziert und zensiert die Bundespruefstelle die Geschichten der
Gebrueder Grimm, welche von jetzt an nur noch ab 18 in einschlaegigen
Geschaeften erhaeltlich sein werden...
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#5
Aschenputtel 2.0

Dieser Rührschinken spielt wohl in der absoluten High-Society. Der alte Bock hat jedenfalls eine wahnsinns Knete an den Füßen. Und als ihm seine Frau weggenibbelt war und seine Tochter in einem Stück flennt, da zieht er sich noch ’nen hohlen Keks an Land, der unheimlich was hermacht, aber ein totaler Flopp is.
Die schleppt auch noch ihre heissen Töchter mit ein. Die stammen aber aus der gleichen Schublade : scharf wie’n Skalpell auf den Zaster, dabei aber völlig miese Zähne.
Die drei machen die Puppe jetzt so echt zum Neger. Die haust im letzten Loch, kriegt kaum was zu beißen und muß ackern wie’n Stier. Und nur die Drecksarbeit, so richtig ätzend. Eines Tages ist aber der Teufel los, weil so ne Super-Fete steigen soll. Irgend so ein total bemooster Knacker will sich wohl ’nen Zahn zulegen, und alles macht sich auf, um bei dem Typ zu landen.
Die Puppe ist eigentlich nur total heiss auf den Schwoof. Mit Typen hat die überhaupt noch Null am Hut. Aber diese drei beknackten Weiber schütten der ’ne volle Fuhre Linsen in den Heizungskeller, die soll sie rausgriffeln.
Die Puppe meint auch erst, der Zug wär jetzt abgefahren, aber dann kommen so ein paar ausgeflippte Gestalten angejettet und machen ihr den Job in einer affenartigen Geschwindigkeit. Als sie aber mit der Plastik-Schüssel bei der Alten angetuckert kommt, ist wieder totale Fehlanzeige. Angeblich, weil sie nicht ordentlich schwoofen kann und auch keinen vernünftigen Fummel zum Anziehen hat.
Als sie das vor den Latz geballert kriegt, heult die Puppe erst mal wieder, statt denen mal ordentlich die Fresse zu polieren. Aber diese irren Typen, die beim Linsenpulen mitgemischt hatten, verpassen ihr einen wahnsinnigen Fummel und sie heizt schnell noch los.
Bei der Fete zieht die Puppe die totale Schau ab und macht diesen bemoosten Knacker an wie nix. Aber als der jetzt bei ihr landen will, verduftet sie in ihre Küche und keine Sau weiss überhaupt, wer sie gewesen ist.
Die gleiche Story läuft dann am nächsten Abend nochmal. Dann hat der Typ die Schnauze aber wohl gestrichen voll, läßt seine graue Grütze ein bisschen rotieren und kommt auf eine geniale Idee, die Treppen mit Kleister zu bearbeiten. Prompt bleibt dann auch einer von den Clogs dran kleben, und der Typ sucht jetzt den richtigen Zahn zu dem Gerät.
Die beiden anderen Weiber sind so heiß auf den Typen, daß sie sich sogar ein Stück von ihren Käsequanten wegsäbeln, damit sie in die Latschen passen. Aber der rote Saft trieft voll durch. Der Typ schnallt natürlich, daß die den leimen wollten, und hat denen wahrscheinlich unheimlich eine geballert.
Jedenfalls, als die Puppe die Clogs steigt, flippt der Typ fast aus, weil der den richtigen Zahn erwischt hat, knallt sich mit ihr in seinen Ferrari und zittert ab.
Naja, und die drei linken Weiber haben sich vor Wut in den Hintern gebissen.
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#6
Die sieben Zwerge mal anders

Es waren einmal sieben Zwerge, die lebten hinter den sieben Bergen. Tag für Tag suchten sie im Bergwerk nach Gold. Jeder der Zwerge war rechtschaffend, fleißig und achtete den Anderen. Wenn einer von ihnen müde wurde, so ruhte er sich aus, ohne dass die Anderen erzürnten. Wenn es einem von ihnen an etwas mangelte, so gaben die Anderen bereitwillig und gerne. Abends, wenn das Tagewerk geschafft war, aßen sie einträchtig ihr Brot und gingen zu Bett. Am siebten Tage jedoch ruhten sie.
Doch eines Tages meinte einer von ihnen, dass sie so recht nicht wüssten, wie viel denn geschafft sei und begann, die Goldklumpen zu zählen, die sie Tag für Tag aus dem Bergwerk schleppten. Und weil er so mit Zählen beschäftigt war, schufteten die Anderen für ihn mit. Bald nahm ihn seine neue Arbeit derart in Anspruch, dass er nur noch zählte und die Hacke für immer beiseite legte.
Nach einer Zeit hob ein Murren an unter den Freunden, die mit Argwohn auf das Treiben des Siebten schauten. Dieser erschrak und verteidigte sich, das Zählen sei unerlässlich, so sie denn wissen wollten, welche Leistung sie vollbracht hatten und begann, den Anderen in allen Einzelheiten davon zu erzählen. Und weil er nicht erzählen konnte, während die Anderen hackten und hämmerten, so legten sie alle ihre Schaufeln beiseite und saßen am Tisch zusammen.
So entstand das erste Meeting.
Die anderen Zwerge sahen das feine Papier und die Symbole, aber schüttelten die Köpfe, weil sie es nicht verstanden. Es dauerte nicht lange und der Controller (denn so nannte er sich fortan!) forderte, die Zwerge, die da Tagein, Tagaus schufteten, mögen ihm ihre Arbeit beweisen, in dem sie ihm Zeugnis auf Papier ablegten über die Menge Goldes, die sie mit den Loren aus dem Berg holten. Und weil er nicht verstehen konnte, warum die Menge schwankte, so berief er einen unter ihnen, die Anderen zu führen, damit der Lohn recht gleichmäßig ausfiele. Der Führer nannte sich Manager und legte seine Schaufel nieder.
Nach kurzer Zeit arbeiteten also nur noch Fünf von ihnen, allerdings mit der Auflage, die Arbeit aller Sieben zu erbringen. Die Stimmung unter den Zwergen sank, aber was sollten sie tun? Als der Manager von ihrem Wehklagen hörte, dachte er lange und angestrengt nach und erfand die Teamarbeit. So sollte jeder von ihnen gemäß seiner Talente nur einen Teil der Arbeit erledigen und sich spezialisieren. Aber ach! Das Tagewerk wurde nicht leichter und wenn einer von ihnen krank wurde, wussten die Anderen weder ein noch aus, weil sie die Arbeit ihres Nächsten nicht kannten.
Als der Manager sah, dass es schlecht bestellt war um seine Kollegen, bestellte er einen unter ihnen zum Gruppenführer, damit er die Anderen ermutigte. So musste der Manager nicht mehr sein warmes Kaminfeuer verlassen. Leider legte auch der Gruppenführer, der nunmehr den Takt angab, die Schaufel nieder und traf sich mit dem Manager öfter und öfter zu Meetings. So arbeiteten nur noch Vier.
Die Stimmung sank und damit alsbald die Fördermenge des Goldes. Als die Zwerge wütend an seine Bürotür traten, versprach der Manager Abhilfe und organisierte eine kleine Fahrt mit dem Karren, damit sich die Zwerge zerstreuten. Damit aber die Menge Goldes nicht nachließ, fand die Fahrt am Wochenende statt. Und damit die Fahrt als Geschäftsreise abgesetzt werden konnte, hielt der Manager einen langen Vortrag, den er in fremdartige Worte kleidete, die er von einem anderen Manager gehört hatte, der andere Zwerge in einer anderen Mine befehligte.
Eines Tages kam er zum offenen Streit. Die Zwerge warfen ihre kleinen Schaufeln hin und stampften mit ihren kleinen Füßen und ballten ihre kleinen Fäuste. Der Manager erschrak und versprach den Zwergen, neue Kollegen anzuwerben, die ihnen helfen sollten. Der Manager nannte das Outsourcing. Also kamen neue Zwerge, die fremd waren und nicht recht in die kleine Gemeinde passten. Und weil sie anders waren, musste auch für diese ein neuer Führer her, der an den Manager berichtete.
So arbeiteten nur noch Drei von ihnen.
Weil jeder von ihnen auf eine andere Art andere Arbeit erledigte und weil zwei verschiedene Gruppen von Arbeitern zwei verschiedene Abteilungen nötig werden ließen, die sich untereinander nichts mehr schenkten, begann, unter den strengen Augen des Controllers, bald ein reger Handel unter ihnen. So wurden die Kostenstellen geboren. Jeder sah voller Misstrauen auf die Leistungen des Anderen und hielt fest, was er besaß. So war ein Knurren unter ihnen, dass stärker und stärker wurde.
Die zwei Zwerge, die noch arbeiteten, erbrachten ihr Tagewerk mehr schlecht als recht. Als sich die Manager und der Controller ratlos zeigten, beauftragten sie schließlich einen Unternehmensberater. Der strich ohne die geringste Ahnung hochnäsig durch das Bergwerk und erklärte den verdutzten Managern, die Gründe für die schlechte Leistung sei darin zu suchen, das die letzten Beiden im Bergwerk verbliebenen Zwerge ihre Schaufeln falsch hielten. Dann kassierte er eine ganze Lore Gold und verschwand so schnell, wie er erschienen war.
Während dessen stellte der Controller fest, dass die externen Mitarbeiter mehr Kosten verursachten als Gewinn erbrachten und Überdies die Auslastung der internen Zwerge senkte. Schließlich entließ er sie. Der Führer, der die externen Mitarbeiter geführt hatte, wurde zweiter Controller. So arbeitete nur noch ein letzter Zwerg in den Minen. Tja, und der lernte in seiner kargen Freizeit, die nur noch aus mühsam errungenen abgebummelten Überstunden bestand, Schneewittchen kennen, die ganz in der Nähe der Mine ihre Dienste anbot. Dann holte er sich bei ihr den Siff und verreckte elendig.
Die Firma ging pleite, die Manager und Gruppenführer und Controller aber fanden sich mit großzügigen Summen gegenseitig ab und verpissten sich, um der Anklage wegen Untreue zu entgehen, ins Ausland und dieses deprimierende, aber wahrheitsgetreue Märchen ist aus.
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#7
Schneewittchen .. frei nach Sigmund Freud




Es war einmal eine Königstochter. Sie liebte ihren Vater sehr, denn sie hatte einen verdrängten Elektra-Komplex.
Weil sie so schön war, befiel ihre mit einer starken sadistischen Triebkomponente versehene Stiefmutter der Sexualneid und sie befahl einem Jäger, Schneewittchen in den Wald und damit einem letalen Ausgang zuzuführen. Hier beging die Königin aber eine Fehlleistung, denn der Jäger war ein Fetischist und erstach statt des Mädchens nur ein Reh, indem er das Herz des Rehs als Symbol oder Fetisch für das Herz des Kindes nahm.
Schneewittchen aber kam zu den sieben Zwergen und legte sich der Reihe nach in ihre Betten. Der Symbolgehalt dieses Vorgangs braucht wohl nicht näher erläutert zu werden. Als die heimkehrenden Zwerge das schlafende Mädchen vorfanden, wurde ihre Libido stark gereizt, doch hatte jeder der Zwerge wegen seiner Kleinheit einen Minderwertigkeitskomplex, und daher wagten sie Schneewittchen nur zum Aufräumen und Geschirrabwaschen zu benützen.
Im weiteren Verlauf der Handlung spürt die böse Königin Schneewittchen auf und vergiftet das Kind mit einem Apfel. Wir werden in der Annahme nicht fehlgehen, wenn wir sagen, daß dieser Apfel der Apfel der Erkenntnis ist.
Durch den Schock dieser plötzlichen Aufklärung fällt das Mädchen in schwere hysterische Zustände, zuletzt in eine totenähnliche cerebrale Lähmung. Nun kommt die exhibitionistische Triebkomponente der Zwerge zum Durchbruch, denn sie stellen das tot scheinende Schneewittchen in einem gläsernen Sarg zur Schau. Schließlich kommt ein nekrophiler Prinz des Weges und küßt Schneewittchen, weil er es für eine Leiche hält.
Durch diesen Kuß erfolgt aber im buchstäblichen Sinn die Erweckung des Mädchens, die beiden werden Mann und Frau, und wenn sie nicht gestorben sind, haben sie noch heute Komplexe.
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#8
Märchenquiz



Chirurgischer Eingriff rettet Familie
— Der Wolf und die 7 Geißlein —



Quartett schlägt Gauner in die Flucht
— Die Bremer Stadtmusikanten —


Halbstarker verschleudert Vermögen
— Hans um Glück


Mörder im Haus der Großmutter
Rotkäppchen


Kräftiger Haarwuchs verhilft zu einem Schäferstündchen
— Rapunzel —


Trickbetrüger durch ein Kind entlarvt
— Des Kaisers neue Kleider —



Adelige lebt in Kommune mit Bergarbeitern
— Schneewittchen —


Bettenmacherin betätigt sich als Wetterfrosch
Frau Holle —


Vogeleinsatz zur Überwindung von Ehehindernissen
— Aschenputtel —


Volksbefragung verhindert Verlust eines Babys
— Rumpelstilzchen —


Leichte Handverletzung führt zum Tiefschlaf
— Dornröschen —


Schlitzohriger Meilenläufer
— Hase und Igel —


Intelligenter Adeliger erteilt seiner Braut Lehren
König Drosselbart —


Grüner Herrscher bittet um Asyl
— Der Froschkönig —


Alte Dame möchte Jüngling vernaschen
— Hänsel und Gretel —



Angeber betätigt sich als Schädlingsbekämpfer
— Das tapfere Schneiderlein —


Ausbildung der Söhne in der Fremde hat sich gelohnt
— Tischleindeckdich —


Schwestern betätigen sich als Tierpflegerinnen
— Schneeweißchen und Rosenrot —
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#9
Schneewittchen – auf Englisch



Snoweit war a Fotomodell in New York und sie strahlte verry Sex von de Wahlplakate der Demokraten. Aber sie hatte böse Stiefmaser, die war killing eifersüchtig und böse, weil Snoweit hatte viel mehr Schönheitspreise als sie.
Deshalb schickte sie Snoweit in de Rocky Montains zu de Holzfällers. Die Holzfällers fanden Snoweit sexy Pompy und wahlten sie zur“ Miss Rocky Montains“. Als Stiefmaser las in „Harald Tribun“, daß Snoweit nun war „Miss Rocky Montains“ wurde sie sehr böse. Sie kaufte bei bei der nächsten Flugkompeny ein Ticket und flog nach Ketchikän in de Rocky Montains zu de Holzfällers. Sie gab Snoweit giftiges Shewingum und Snoweit fiel um – wie tot.
Da wurde die Gewerkschaft de Holzfällers sehr traurig und legte Snoweit in einen Glassarg.
Eines Tagen kamen Erry Flint und Daniel Boone vorbei, sie sahen wunderschönen Mund von Snoweit und verliebten sich in sie. Da hier einer war zuviel, zogen sie ihre Colts und feuerten blitzschnell. Daniel Boone traf mit dem ersten Schuß zweimal.
Erry Flint, der jetzt irgendwo vor sich hinstinkt in de Prärie. Daniel nahm sein Lasso und warf ihn nach giftigen Shewingum in Mund von Snoweit, da machte sie die Augen auf und fiel Daniel um den Hals. Danach ritten beide nach Hollywood und machten eine Filmkontrakt nach die andere.
Und wenn sie nicht geschieden sind, so sind sie heute noch verheiratet.
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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#10
Frau Holle – moderne Version



Muß wohl schon ne ganze Weile her sein, da stand so’ne Alte ganz schön auf ’m Schlauch, weil deren Macker über’n Jordan gegangen war. Damals war ja wohl noch absolut Null mit Witwenrenten und diesen ganzen sozialen Kisten, dafür hatte se aber von ihrem Abgedankten so zwei halbreife Lustprodukte am Bein. Die eine potthäßlich, daß es nur so knallt. So ne richtige Horrorbraut. Die hatte s’e wohl selber abgeschnürt, jedenfalls lag die zusammen mit der Alten den ganzen Tag vor der Glotze oder so und rührte keinen müden Finger.
Die andere Braut stammte wohl von ‘nem lustigen Seitensprung, jedenfalls sah die bockstark aus, war dafür aber so beknackt, sich total von dem alten Möbel ausbeuten zu lassen. Die mußte ackern wie ’n Türke, und die beiden Giftspritzen gammelten lustig vor sich hin und machten was das Zeug hält auf High-Life.
Naja, eines Tages jedenfalls kriegt die Wahnsinnsbraut wohl mal den totalen Fön und flippt völlig weg, weil s’e schnallt, daß für sie bei den beiden Zimtzicken absolut no future läuft. Sie macht dann die Mücke, knallt sich an so ’nem Brunnen hin und zieht wohl voll einen durch. Das muß ein wahnsinns Stoff gewesen sein, jedenfalls ist sie gleich auf ‘nem Mords-Trip, fällt in eine Traumwelt-Landschaft wie in ‘ner Fluppen-Reklame, eben heile Welt mit Eierkuchen.
Und wie s’e da so durchjoggt, kann s’e eigentlich gar nicht so richtig auf dem Trip abfahren. Da krakeelt erst ein Ofen durch die Gegend, sie soll die Berliner rausholen, und dann nölt noch so ein Apfelbaum rum, von wegen die Vitamine runterschütteln. Und wenn du gerade denken willst, daß die ihr wohl doch ‘nen faulen Stoff angedreht haben, da rollt sie in so ‘nem noblen Schuppen ein, wo sie das große Fressen startet. Dafür muß sie aber tagsüber die Rheumadecken aus den ganzen Furzkisten zum Fenster raus wedeln.
Und als s’e gerade mal wieder ungeheuer die Kissen schwenkt, donnert auf einmal so ein mordsmäßiger Zaster auf sie runter, daß sie schon denkt, gleich hebt s’e völlig ab. Aber da ist der wohl zu Ende, und sie hockt wieder in ihrer gammeligen Bude mit den beiden Pissnelken. Die beiden haben die Story mit dem Trip aber wohl voll geschnallt, weil die Braut immer noch völlig high war. Jedenfalls will die Alte ihrem Giftzahn den gleichen Trip verpassen. Die giert das Zeug auch gleich rein, jettet durch den Brunnen und landet prompt auch in der Fluppen-Reklame. Dann hängt die ganze Story ziemlich durch, weil irgendwie die Action fehlt.
Aber zum Schluss knallt ‘s wieder voll rein, da kommt nämlich kein Zaster, sondern so eine zähe schwarze Schmiere über die Dame rübergeschleimt. Die Karotte und das Sweat-Shirt sind total versaut und Mini-Pli ist auch völlig im Arsch. Das ist für so ‘ne Braut natürlich der absolute Horror-Trip.
Das Leben ist ein weisses Blatt, die Farben sind in Dir. Mal es schön bunt und leuchtend.
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